Viele Menschen träumen von einer Veranda und stellen sie sich als lauschiges Plätzchen vor, an dem man sich abends die letzten wärmenden Sonnenstrahlen des Tages ins Gesicht scheinen lässt. Eine Veranda kann aber natürlich noch viel mehr sein. Egal, ob Sie einen gemütlichen Ort zum Entspannen suchen oder gesellige Runden mit einer gewissen Naturverbundenheit im Sinn haben, bei der Planung einer Veranda gibt es einige Stolpersteine, die hinterher zu bösen Überraschungen führen können. Welche Fehler häufig vorkommen und wie Sie sie vermeiden, erfahren Sie hier.
1. Die Ausrichtung nicht beachten
Beim Bau einer Veranda sollte die spätere Ausrichtung so gut es geht berücksichtigt werden. Das bedeutet im Klartext: Wo geht die Sonne auf, wo erreicht sie ihren höchsten Stand und wo versinkt sie letztlich wieder hinter dem Horizont? Gerade wenn Sie sich Mittag- oder Abendsonne wünschen, sollten Sie prüfen, ob Sie in dieser Richtung Ihre Veranda überhaupt anbauen können. Möglicherweise haben Sie auch die Möglichkeit, vor oder hinter Ihrem Haus, den Veranda-Anbau zu planen, so könnten Sie Ihrer Wunschvorstellung immerhin am nächsten kommen.
Bleibt Ihnen letztlich nur eine Chance, da lediglich eine Seite Ihres Hauses infrage kommt, könnten Sie dennoch auf eine vollverglaste Veranda setzen, sodass sie maximal sonnendurchflutet wird und durch das Glas auf natürliche Weise aufgewärmt wird.
2. Das falsche Material
Eins vorweg: „Falsches“ Material gibt es in dem Sinne natürlich nicht. Dies bemisst sich letztlich an Ihren Vorstellungen und der geplanten Nutzung. Bedenken Sie dabei Folgendes:
- Holz wirkt sehr rustikal und hat eine „warme“ Ausstrahlung, benötigt aber auch mehr Pflege als etwa Aluminium oder Glas.
- WPC (Wood Plastic Composite) sieht aus wie Holz, besteht aber aus hochwertigem Kunststoff, der um einiges pflegeleichter als echtes Holz ist, ist dafür aber auch teurer in der Anschaffung
- Aluminium ist extrem witterungsbeständig, leicht zu pflegen, sehr robust und passt optisch sehr gut zu minimalistischen Designs. Im Gegensatz zu Holz oder WPC ist es jedoch teurer und nicht jeder mag den „kühlen“ Look.
3. Die Veranda zu klein planen
Wenn der Platz, den Sie für Ihre Veranda „entbehren“ können, stark begrenzt ist, sollte jedes Detail genauestens geplant sein. Überlegen Sie sich also im Vorfeld gut, wie Sie Ihre Veranda einrichten möchten, ob Fenster, Dächer oder eine Glasschiebewand nach außen integriert werden sollen. Erstellen Sie Modellzeichnungen oder holen Sie sich hierfür professionelle Hilfe. Berücksichtigen Sie auch mögliche Schwenkbereiche von Fenstern, Dachschrägen sowie die Laufwege außerhalb der Veranda.
4. Keine Baugenehmigung einholen
Das Baurecht variiert von Bundesland zu Bundesland. Allgemeingültige Informationen gibt es in der Regel nicht oder nur sehr begrenzt. Informieren Sie sich daher, bevor Sie mit dem Anbau beginnen, wie die Rechtslage in Ihrem Bundesland bzw. Ihrer Gemeinde hierzu aussieht.
Baugenehmigungen können erforderlich sein, insbesondere bei denkmalgeschützten Häusern, bei besonders großen Anbauten oder der Lage Ihres Hauses. Auch spielen Abstände zu benachbarten Grundstücken eine Rolle.
5. Kein Dach einplanen
Je nach Design Ihrer Veranda planen Sie diese ohnehin mit Dach – oder eben auch nicht. Zunächst kommt es auch hier wieder darauf an, wie Sie Ihre Veranda später nutzen möchten. Gerade bei ganzjähriger Nutzung empfiehlt es sich, bereits von Anfang an ein Dach einzuplanen. Hierbei gibt es verschiedene Konstruktionen.
Am günstigsten sind in der Regel Varianten, die komplett geschlossen und auch nicht geöffnet werden können. Wenn Sie es flexibler mögen, sollten Sie über ein Lamellendach nachdenken, das Sie nach Bedarf öffnen und schließen können. Zudem können die einzelnen Lamellen so ausgerichtet werden, dass Blendeffekte durch das Sonnenlicht vermieden werden.
6. Sichtschutz vernachlässigen
Vollverglaste Veranden ermöglichen es, von benachbarten Grundstücken oder von der Straße aus neugierige Blicke auf Ihre Veranda zu werfen. Nicht jeder fühlt sich dabei wohl, beobachtet zu werden, wenn er gerade nur in Ruhe den Feierabend oder seinen Sonntagnachmittag auf dem Schaukelstuhl verbringen will. Überlegen Sie sich daher, wie „freizügig“ Sie Ihre Veranda gestalten möchten. Getönte Scheiben, Pavillons & Co. bieten sich, um mehr Privatsphäre zu genießen.